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Energiewende – Welche Heizungstechnologien machen wo Sinn? Meine Meinung

Alle reden von der Wärmepumpe als Heilsbringer, um aus der fossilen Abhängigkeit in eine klimafreundliche Zukunft gehen zu können.

Dem kann man sicher vom Grundsatz her zustimmen, es sollte aber nicht davon abhalten, genauer zu definieren, wo Wärmepumpen in welcher Form wirklich sinnvoll sind.

In einer ersten Betrachtung für die Wohnungsbeheizung ist nach Standort zu unterscheiden:

  • Im ländlichen Raum – ohne enge Bebauung –, sind sowohl Luft/Wasser-Wärmepumpen als auch besonders Sole/Wasser-Wärmepumpen, möglichst in Kombi mit einer PV-Anlage sinnvoll. Als Alternative, z.B. bei eigenem Holz, sind Scheitholzkessel/Pelletkessel in Verbindung mit Solarthermie dann zu empfehlen, wenn Platz für die Lagerung (z.B. ehemaliger Heizölkeller) vorhanden ist.
  • Im städtischen Raum – im Bestand – bieten sich eher Luft/Wasser-Wärmepumpen mit PV oder Fernwärme bei vorhandenem bzw. geplanten Anschluss.
  • Im städtischen Raum – im Neubau – empfehlen sich Wärmepumpen mit PV oder Fernwärme/Geothermie bzw. kalte Nahwärme, z.B. mit Flächenkollektoren.

Auch wenn aktuell immer wieder auf vorhandene Gasnetze für den Einsatz von Wasserstoff hingewiesen wird und auch die Gerätehersteller auf die zukünftige H2-Tauglichkeit von Gaskesseln versichern, so ist eine großflächige Umsetzung in der Wohnbeheizung nicht zeitnah zu erwarten.

Die Schaffung und der Einsatz von größeren Kapazitäten im Biofuelbereich für die Wohnbeheizung sind ebenfalls eher fraglich.

Im größeren Leistungssegment bei Industrie und Gewerbe ist jedoch der Einsatz von Wasserstoff alternativlos.

In Ballungszentren mit Großwohnungsbebauung und der Erschließung von Neubaugebieten wird „grüne“ Fernwärme, Geothermie und „kalte Nahwärme“ in Form von Quartierslösungen zum Standard werden.

Je weiter die Klimaerwärmung in Europa voranschreitet, desto größer wird die Nachfrage nach effizienten Kühllösungen steigen. Auch diese Tendenz wird in vielen Fällen die Wärmepumpe zur Wunschtechnologie machen.

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