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Balkonkraftwerke – ein weiterer Beitrag zur Energie- und Wärmewende?

Mit den ab 2024 geänderten Rahmenbedingungen ist die unkomplizierte Installation von PV-Kollektoren plus Peripherie bis 800 W Leistung mit Einspeisung ins Hausnetz möglich.

800 W werden trotz aller Anstrengungen zur Energieeinsparung in einem Einfamilienhaus sicher den Grundbedarf an Strom tagsüber in den meisten Zeiten nicht decken, aber einen guten Anteil an Eigenversorgung ermöglichen. Die damit mögliche Reduzierung des Strombedarfs aus dem Netz ist im Einzelfall vielleicht nicht sehr hoch, aber bei einer Vielzahl der möglichen Balkonkraftwerke doch als signifikant einzustufen.

 

Neben dieser allgemeinen Betrachtung sind aber auch Verknüpfungen mit der veränderten Heizungslandschaft zu betrachten. Mit der zusätzlichen, „kostenlosen“ Energie können Verbraucher eingesetzt und betrieben werden, die bisher vielleicht eher nicht im Fokus lagen:

 

  • Wärmepumpen generell, natürlich nur mit einer Teilabdeckung der erforderlichen Leistung
  • Warmwasserwärmepumpen, denn gerade im Sommer, wenn viel Sonnenenergie zur Verfügung steht, kann die Heizung komplett stillgelegt werden in Verbindung mit einer strombetrieben Warmwasserwärmepumpe
  • Infrarotheizkörper auf Strombasis, z.B. als Zusatzheizung im Wohnzimmer, mit der Option, die Vorlauftemperaturen der Heizung zu reduzieren und auf diese Weise auch im Bestand Wärmepumpen (mit niedrigerer Vorlauftemperatur) effizient einzusetzen

 

Im Vergleich zu dem Leistungsangebot großer PV-Anlagen auf den Dächern sind 800 W bei Balkonkraftwerken natürlich nicht viel. Bei Betrachtung des relativ geringen Aufwandes, sowohl finanziell als auch in der Montage, könnten sich aus der Vielzahl von Installationen durchaus nennenswerte Beiträge zur Strom-/Energiewende ergeben, denn neben Balkon-Anwendungen sind natürlich auch Garage, Carport, Fassade und Gartenhaus als Standorte gut möglich, was die Potenziale enorm steigert.

 

Wenn die Strompreis- und die Gaspreisbremsen auslaufen, dann werden viele Verbraucher bereit sein, zumindest für einen Anteil „Eigenversorgung“ Geld auszugeben, gerade dann, wenn sie es vielleicht im Eigenbau realisieren können/wollen.

 

Fazit: Auch wenn 800 W auf den ersten Blick nicht viel sind, mit den richtigen Rahmenbedingungen könnte sich ein Mengenboom ergeben- und damit ein weiterer Beitrag zur Energiewende.

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