Wärmewende 2025 – vor und nach der Wahl

Mit dem Ende der Ampel und der abzusehenden Neuwahl kamen auch die vollmundigen Aussagen der potenziellen zukünftigen Verantwortlichen, was denn demnächst alles anders werden solle.
In vorderster Linie stand und steht dabei das so oft gegeißelte „Heizungsgesetz“, das unmittelbar zu canceln bzw. zu ersetzen sei durch eine verbraucherfreundliche Lösung ohne Zwang zur teuren Wärmepumpenlösung.
Unter der Überschrift der dann notwendigen Technologieoffenheit kamen allerlei vage, meist wenig fundierte Vorschläge auf den Tisch, die z. T. zu skurrilen Diskussionen, auch und insbesondere innerhalb der Gruppe der zukünftig vermutlichen Entscheider führten.
Auf Nachfrage in diversen Folgediskussionen ist inzwischen zu erkennen, dass man wohl doch keine 180-Grad-Wende anpeilt und schon gar nicht die deutsche Wärmepumpenindustrie in den Ruin treiben will. Die bis dato propagierte Technologieoffenheit in Richtung Wasserstoff hat sich aktuell auch deutlich abgeschwächt, nachdem nahezu alle Fachleute den Daumen nach unten gezeigt haben für den Einsatz von Wasserstoff für Heizzwecke.
Der ein oder andere hält jetzt noch an Biofuels/Biomasse als Alternative fest, aber wohl auch ohne echte Überzeugung.
Natürlich kann unter Technologieoffenheit auch verstanden werden, dass man, wie jetzt andiskutiert, einfach alle bisherigen Technologien inkl. der fossilen Energieträger (Gas/Öl) weiter im Rennen hält und versucht, die notwendigen, auch von CDU/CSU auf EU-Ebene zugesagte CO2-Reduzierung über eine deutliche Verteuerung der CO2-Abgabe zu erreichen. Dann erfolgt der „Zwang“ zu CO2-armem Heizen nicht so unmittelbar, sondern in kleineren Raten, mit massiveren finanziellen Auswirkungen für die Bürger erst in der übernächsten Wahlperiode.
Kann man so machen, verzögert aber mit Sicherheit die dringend notwendige CO2- Reduktion erheblich und kostet den Bürger deutlich mehr Geld, als wenn er jetzt, zeitnah auf eine Zukunftslösung, z. B. mit Wärmepumpe und aktuell noch sehr üppiger Förderkulisse setzt. Denn, und das ist aktuell auch von echten Branchenexperten zu hören, das viel gescholtene Heizungsgesetz und die damit verbundenen Fördermöglichkeiten sind das Beste, was es bisher zu dem Thema in Deutschland gab. Es ist nur ziemlich schlecht kommuniziert worden und leider sowohl innerhalb der Ampel als auch besonders in der Opposition zum parteipolitischen Zündeln verwendet worden.
Es wird sehr spannend, was die zukünftige deutsche Regierungsbank hierzu dann nun an epochalen Neuerungen/Verbesserungen auf den Weg bringen wird.
Am Anfang eines neuen Jahres wünscht man sich ja allseits ein „Gutes Neues Jahr“. Hoffentlich wird dieses neue Jahr 2025 auch ein gutes Jahr für das Klima. Die neue Regierung sollte den Anspruch haben, die Voraussetzungen dafür wenigstens bei der Wärmewende nicht zu verschlechtern.