Boom durch Heizungsförderung in 2025?

Wenn man die Zahlen des BMWK für die BEG-Förderung im Dezember liest, dann fragt man sich, ob es jetzt wirklich losgeht mit der Wärmewende.
Mehr als 45 Tsd. neue, genehmigte Anträge im Dezember, d.h. eine Steigerung gegenüber Vormonat um 88 % und damit kumuliert im Jahr 2024 mehr als 193 Tsd. genehmigte Anträge.
Wie sind diese Zahlen zu bewerten?
- Ist die Botschaft der exzellenten Rahmenbedingungen für einen Heizungswechsel jetzt beim Verbraucher angekommen?
- Ist das Handwerk bei seiner Beratung des Endkunden jetzt auch auf Kurs „Wärmewende“?
oder
- Ist der Anstieg nur ein typischer Endjahreseffekt, also ein Strohfeuer?
- Ist die Angst vor einem Wegfall oder einer Kürzung der Förderung der Auslöser für die Anträge und die daraus resultierenden Zusagen?
Ein fundiertes Ergebnis wird wohl nicht zu ermitteln sein, aber eine Prognose für 2025, zumindest für einen Trend, sollte möglich sein.
Wie könnte es also im Jahr 2025 weitergehen?
- Wie bei allen regulatorischen Veränderungen rund um Subventionen braucht /brauchte es auch beim BEG eine gewisse Anlaufzeit, bis alle Beteiligten damit arbeiten konnten. Diese Anlaufphase scheint jetzt überwunden.
- Das so häufig gescholtene „Heizungsgesetz“ erfährt aktuell in vielen Kommentaren von Fachleuten eine gewisse Rehabilitation, d.h., so schlecht scheint es dann doch nicht für den Verbraucher zu sein, zumindest in Verbindung mit der BEG-Förderung.
- Die Wärmeplanung der Kommunen kommt so langsam in Schwung und zeigt dem Verbraucher, welche Optionen er hat bzw. demnächst nicht mehr hat, inkl. Ankündigungen von Stilllegung von Gasnetzen etc.
- Die Angebote der Hersteller für Produkte, die in die Förderkulisse passen, nehmen zu und werden aufgrund der bisherigen Nachfrageschwäche z.T. deutlich preiswerter angeboten.
- Die Diskussion zu steigenden CO2-Abgaben, Netzentgelten und Energiepreisen in Summe führt in vielen Fällen dazu, dass Verbraucher sich mit dem Thema Heizung mehr beschäftigen werden.
- Die weiterhin bestehende und sich in den nächsten Monaten sicher verschärfende Unsicherheit, ob die aktuell komfortable Förderung unter neuer politischer Führung bestehen bleibt, wird vermutlich einen Ausverkaufs-/Vorzieheffekt mit sich bringen.
Fazit:
Der Anschub der Wärmewende durch die BEG-Förderung scheint so langsam zu greifen und wird in den nächsten Monaten sicherlich weiter zulegen.
Je nach neuer politischer Konstellation und zugehöriger energiepolitischer Ausrichtung könnte sich ab Mitte des Jahres der Trend wieder drehen, denn eines ist klar:
Wenn der Verbraucher keinen Anreiz, egal in welcher Form, für eine Investition in seine Heizungsanlage sieht, dann wird er abwarten. Nur so ist die geringe Sanierungsrate der letzten Jahre zu erklären.